Um die Zahnpflege ranken sich viele Mythen. Doch welche Zahnpflege Tipps sind wirklich wahr und welche Schaden den Zähnen sogar?
Experten empfehlen, nur mit leichtem Druck zu putzen. Wer dafür ein Gefühl entwickeln will, probt an einer Küchenwaage: Zeigt sie zwischen 150 und 200 Gramm Belastung an, ist der Druck auf die Zahnbürste genau richtig. Die meisten Zahnärzte empfehlen mittelharte Bürsten zur Zahnpflege. Wer schon geschädigte Zahnhälse hat, greift besser zu weichen. Einige Ärzte raten mittlerweile zu elektrischen Zahnbürsten, deren rotierende oder oszillierende Bewegungen gründlich säubern, ohne Druck auszuüben.
Meist empfehlen Zahnärzte für eine optimale Zahnpflege heute die sogenannte Bass- oder Rütteltechnik. Dafür setzt man die Zahnbürste in einem 45-Grad-Winkel genau am Zahnfleischrand an und bewegt sie mit leichten, rüttelnden Bewegungen auf der Stelle. Das holt Speisereste aus den Zahnzwischenräumen sowie Zahnfleischtaschen und löst Beläge. Dann führt man die Bürste mit einer leichten Drehbewegung Richtung Zunge.
Die Wirksamkeit von Fluorid als Schutz des Zahnschmelzes und Unterstützer der Zahnpflege vor Entmineralisierung und Karies ist gut belegt. Aus diesem Grund fügen einige Länder, darunter die USA und Australien, dem Trinkwasser Fluor zu. In Deutschland ist das nicht der Fall, deshalb ist es wichtig, Zahnpasta mit Fluorid zu benutzen. Doch das Mineral kann zähe bakterielle Plaques nicht durchdringen. Wer die Beläge nicht gründlich mit Bürste, Zahnseide & Co. entfernt, dem nutzen auch fluoridhaltige Zahnpflegeprodukte wenig.
Auch wer auf Zahnseide oder Interdentalbürsten verzichtet, wähnt sich schnell zu früh auf der sicheren Seite. Meist beginnen die Entzündungen nämlich in den Zahnfleischtaschen, in die die Borsten nicht reichen. Die Folge: Der Entzündungsherd bleibt unangetastet, und während des Zähneputzens ist kein Blut zu sehen.
Am wichtigsten ist aber, dem sogenannten Nuckelkaries vorzubeugen. Er kann entstehen, wenn ein Baby häufig an einem Fläschchen mit gesüßtem Kindertee saugt. Seine Folgen können verheerend sein. Das Ausmaß geht soweit, dass es sogar Kleinkinder gibt, die eine Prothese tragen müssen, weil der Zahnarzt ihnen alle Zähne ziehen musste.
Antibakterielle und fluorhaltige Mundwasser wiederum sind eine gute Ergänzung zur Zahnpflege. Leider lassen sich Plaquebeläge jedoch nicht einfach wegschwemmen. Wo die Zahnbürste nicht hinkommt, müssen deshalb Zahnseide und feine Interdentalbürstchen helfen.
Außerdem enthalten Äpfel Säuren, die den pH-Wert des Speichels verändern und den Schmelz angreifen. Der enthaltene Fruchtzucker ist zudem ein willkommenes Fressen für Kariesbakterien – und wo die sich laben, entstehen aggressive Säuren, die die Zähne schädigen.
Kaum jemand wird wegen dieser Aussicht auf Kuchen, Bonbons oder Schokolade verzichten wollen. Ein paar Maßnahmen können aber die Zähne schützen. Wichtig ist, nicht über den Tag verteilt immer wieder davon zu essen, sondern eine Portion über einen definierten Zeitraum. Danach eine halbe Stunde warten, dann Zähneputzen und die Bakterien habe keine Chance mehr.
Zu den Nahrungsmitteln, die den Zähnen nutzen, gehören übrigens auch Milch und Milchprodukte. Ein Stück Käse beispielsweise schließt nach dem Essen nicht nur den Magen. Die enthaltenen Mineralstoffe, allen voran Kalzium und Phosphat, lagern sich zudem beim Prozess der Remineralisierung in den Zahnschmelz ein und halten Erosionen und Löcher auf.
Wer Säurehaltiges gegessen hat, kann den pH-Wert des Speichels neutralisieren, indem er den Mund mit Milch ausspült.